Autor: Harry D. Schurdel
„50 Pfennig gilt der Zettel“
Wie der Name besagt, wird Notgeld in Notzeiten ausgegeben. Und die waren in Ostpreußen, nicht zuletzt durch den Einmarsch russischer Truppen, noch härter als im übrigen Deutschland. Kein Wunder, dass in der östlichsten Provinz des Reiches das erste deutsche Notgeld dieser Zeit ausgegeben wurde. Unter dem Begriff „Notgeld“ versteht man Ersatzzahlungsmittel, die den Mangel an staatlichen oder vom Staat anerkannten Zahlungsmitteln lindern bzw. beheben sollen.
Diese von kommunalen Stellen oder aus privater Initiative zumeist in Geldscheinform ausgebenen Zahlungsmittel hatten in der Regel nur regionale und zeitlich begrenzte Gültigkeit. Mit amtlicher Genehmigung, oft aber auch ungefragt oder staatlicherseits lediglich geduldet, übernahmen die Notgeldpapiere die gleiche Funktion wie die von der Regierung respektive den staatlichen Notenbanken verausgabten regulären Banknoten. Der Terminus „Notgeld“ ist auch im außerdeutschen Sprachraum bekannt, allerdings versteht man im Ausland darunter nur das deutsche und österreichische Notgeld aus der Zeit von 1914 bis 1924.
„50 Pfennig gilt der Zettel“…