Oft zeigt sich das Problem, dass besonders Kleingeldnominale für die ausgebende Autorität kaum gewinnbringend sind, da die Produktionskosten teils den Wert der Münzen übersteigen oder zumindest so hoch sind, dass kein Profit übrigbleibt. Dennoch sind kleine Nominale wie Groschen oder Kreuzer bedeutend für den täglichen Umlauf.
Daraus ergab sich das Phänomen, dass Münzen mit einem reduzierten Silberanteil geprägt wurden, um die Materialkosten niedriger zu halten. Das Resultat war jedoch, dass Münzen mit einem überdurchschnittlichen Silberanteil aussortiert wurden und eingeschmolzen und gestreckt zu mehr Münzen mit geringeren Silberanteil umgeprägt wurden. Bestimmte Münzstätten wie Regensburg schlossen sogar kurzzeitig die Prägung, da deren hochwertiges Geld bald darauf von fremden Münzstätten eingeschmolzen wurde und die „besseren“ Münzstätten nicht mehr konkurrenzfähig waren. Der Wert der Kreuzer etwa sank innerhalb kurzer Zeit so stark ab, dass ein Reichstaler nicht mehr 90 Kreuzern gleichgesetzt wurde, sondern über 1000.
Der hier gezeigte 8 Groschen stammt aus dem Jahr 1622 unter Johann Georg I. aus Neustadt/Orla.
Dr. Reinhard Fischer Auktionen, Auktion 171 (2019), Los 290. (Zuschlag: 150€)