Die vor wenigen Wochen vorgestellten goldenen Didrachmen, die als Notmünzen während des peloponnesischen Krieges geprägt wurden, sollten kein Einzelfall bleiben. Als Athen Anfang des dritten Jahrhunderts v. Chr. von Demetrius belagert wurde, griff man unter der Herrschaft von Lachares abermals auch die Goldreserven auf der Akropolis zurück, diesmal von der Statue der Athena Parthenos, die in sogenannter chryselephantiner Weise aus Gold und Elfenbein bestand.
Stilistisch schließen diese Goldmünzen aus der Zeit um 295 v. Chr. deutlich an die letzte Woche gezeigten Tetradrachmen an, deren Palmette die Form eines π aufweist.
Als Athen im Jahr 294 v. Chr. vor Demetrius kapitulieren musste, floh Lachares aus Athen, und soll sogenannte „goldene Dareiken“ auf den Weg gestreut haben, um seine Verfolger abzulenken. Dass damit allerdings die Goldmünzen des Dareikos gemeint sind, ist auszuschließen. Eher ist es wahrscheinlich, dass diese lediglich als weitum verstandener Begriff zu Goldmünzen verwendet wurden. Die Goldmünzen, die Lachares also hinter sich verstreut haben soll, sind die goldenen Didrachmen, die während der Belagerung geprägt wurden.
Classical Numismatic Group LLC, Triton XIX, Los 2041. (Zuschlag: 265.000$)