Thera – die heutige Kykladeninsel Santorin – kann behaupten, auf eine der ältesten Geschichten der Städte Griechenlands zurück blicken zu können. Bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. sind neolithische Besiedelungen belegt und im Laufe des 2. Jahrtausends entwickelte sich die Insel zu einem der wichtigsten Häfen der Ägäis. Neben der minoischen Kultur auf Kreta – mit der Thera viele Parallelen hat – entstand hier eine hoch entwickelte Kultur. Diese endete allerdings, als um 1620 v. Chr. der Vulkan auf der Insel ausbrach. Thera wurde zerstört und für hunderte Jahre unbewohnbar. Die Eruption war auch einer der Faktoren, der zum Ende der minoischen Kultur auf Kreta führte, allerdings nicht ein unmittelbar ausschlaggebender Faktor.
In archaisch-klassischer Zeit kam es wieder zum Aufschwung der Insel und Thera entwickelte sich zu einer der wirtschaftlichen führenden Kräfte. Die Prägung eigener Münzen blieb hingegen eine Ausnahme. Durch Handel kam man offenbar an genügend externes Geld, sodass eine eigene Prägung generell nicht benötigt wurde. Dennoch wurden diese Ausgaben aus dem letzten Viertel des 6. Jh. v. Chr. in einer hohen Quantität produziert, die schon an das Prägevolumen von Naxos heranreicht.
Numismatica Ars Classica NAC AG, Auktion 84 (2015), Los 628. (Zuschlag: 20.000 CHF)