Autor: Dr. Peter Schlobach
Deutsche Kolonien (Teil 7b)
Die Aufstände der Hereros und Hottentotten (Namas) 1904/08 und das „Kompagniegeld“ von Keetmanshoop Die Ereignisse um die beiden Aufstände waren, was die militärische Grausamkeit der Deutschen Schutztruppe betrifft, das wohl traurigste Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte. Es begann mit dem großen Hereroaufstand von 190430, in der zeitgen. Literatur von SWA „der große Orlog“ genannt.
Tagebau in den Bergen und unterirdischen Minen hätten die Eingeborenen noch toleriert. Aber die Hauptursache, die ständige Bedrohung der Eigentumsrechte der Hereros, die für ihre Rinderherden riesige Weideflächen benötigten1, und die Vertreibung aus ihren Siedlungsgebieten zugunsten deutscher Farmer mit den für die Viehzucht unerlässlichen Wasserstellen, mussten zur unausweichlichen Konfrontation führen. Die Lösung der anstehenden Differenzen wurde zusätzlich erschwert, da Häuptlinge der Hereros den Landverkauf durch eigene Geldeinnahmen sanktionierten1. Hinzu kam, dass der Erwerb teurer, nie gebrauchter Handelsgegenstände die Hereros in zunehmende Abhängigkeit von Händlern und Verwaltung gebracht hatte. Zudem rührten die Namas nach anfänglicher Unterstützung (als Späher und Fährtenleser f.d. Deutschen) keinen Finger und verfolgten den Untergang der Hereros aus sicherer Entfernung. Auch die Ovambos des Nordens nahmen nur an den Anfangskämpfen teil.
[pdf-embedder url="https:…