Autor: Helmut Caspar
TALERGESCHICHTEN (Teil 3)
Bis ins frühe 16. Jahrhundert nannte man die 1486 in der Tiroler Bergstadt Hall und danach auch in anderen Münzstätten im Süden des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie in der Schweiz und in anderen Ländern geprägten Großsilbermünzen Guldengroschen, Guldiner, Großer Pfennig, Moneta Nova beziehungsweise Neue Münze.
Der Name Taler bürgerte sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts ein. Er bezieht sich auf die in der böhmischen Bergstadt Sankt Joachimsthal massenhaft geprägten und überaus erfolgreichen Joachimsthaler, die man bald der Einfachheit halber Thaler oder nur Taler nannte. Der Name Joachimsthal war eine Reverenz an das sächsische Annaberg, wo man schon ein paar Jahre länger Silbererze in klingende Münze verwandelte. Nach der Bibel sind Joachim und Anna die Eltern von Maria, die wiederum die Mutter von Jesus Christus ist. In der bildenden Kunst wird der wohlhabende Herdenbesitzer in Jerusalem mit langem Mantel, Stab und Turban dargestellt. Und so erscheint er auch auf den Joachimsthalern.
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