Autor: Dr. Manfred Miller
Zwischen den Reichen – Münzen aus der Zeit vom Ende (West-) Roms bis zu Otto (I.) dem Großen (Teil 10)
Trienten (ca. 575/80-675/80) Nach der um 500 beginnenden Phase mit pseudo-imperialen und nationalen Prägungen nach byzantinischem Muster entwickelte sich in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts ein völlig neu artiges System. Es ist gekennzeichnet von einer Marginalisierung des Königtums im Münz wesen. Münzen mit Königsnamen treten nur noch selten auf und sind nur aus wenigen Orten be kannt. Dabei ragen die allein in Marseille geprägten Solidi heraus. An die Stelle von Königs münzen treten die zahlreich bekannten sog. „Monetarmünzen “, d. h. Münzen, auf denen ein Personenname mit dem zumeist abgekürzten Zusatz „monetarius“ auftritt.
Dabei handelt es sich ausschließlich um Trienten. Der Monetarname wird auf deren Münzseite in der Regel durch einen Ortsnamen ergänzt. Auf diese Weise sind annähernd 2.000 Personen namen, meist germanischen Ursprungs, und über 800 Ortsnamen auf Münzen überliefert. Als Münzorte erscheinen nicht nur die civitates, sondern auch castra, vici, villae, domus, curtes, malla, pagi, campi, casae, castella oder viculi (Dörfer, Herrensitze, Landgüter, Schlös ser, Thingplätze, Gaue, Märkte, Höfe, Burgen, Gehöfte). Die Frage nach dem sich dahinter ver bergenden System ist bis heute nicht geklärt131. Trienten mit Orts- und Monetarnamen stellen teilweise Personen dar, teilweise beinhalten sie aber auch andere Darstellungen. Teilweise fehlen die Ortsnamen (Prägestätten) oder sind nicht identifzierbar, teilweise können die Münzen bestimmten Prägestätten zugeordnet werden, teilweise stehen die Namen der Monetare nicht fest.
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