Autor: Dr.-Ing. Dietmar Kreutzer
Der Kaiser braucht Gold
Nicht erst seit dem Attentat von Sarajevo war die Situation brenzlig. Mit der österreichischen Kriegserklärung am 28. Juli 1914 wurde sie jedoch unbeherrschbar. Die Atmosphäre einer beginnenden finanziellen Panik führte weltweit zu einem Ansturm auf die Banken: „Bei der Reichsbank, deren Geldsystem auf der Verpflichtung beruhte, Papiergeld jederzeit in Goldmünzen umzutauschen, gab es keine Vorstellungen über die Kosten oder Finanzierung eines langjährigen Krieges und erst recht nicht über mögliche Auswirkungen auf die Stabilität der Währung.
Der Markt allerdings reagierte hoch sensibel. Allein in der Zeit vom 24. Juli bis 8. August wurden bei Banken und Sparkassen Gold- und Silbermünzen im Gesamtwert von zwei Milliarden Mark abgehoben. Die Reichsbank beobachtete diese Entwicklung mit zunehmender Sorge und hob bereits am 31. August die Einlösepflicht auf. Die Folge hiervon war, dass nun erst recht Gold- und auch Silbermünzen gehortet und damit dem Geldverkehr entzogen wurden.“1
Der Kaiser braucht Gold…