Autor: Dr. Frank Bubel
Reliefs und Münzbilder: Trajan und die Flavier
Für keinen anderen Abschnitt der römischen Kaiserzeit hat sich eine so große Menge von Reliefdarstellungen erhalten wie für die Regierungszeit Trajans. Damit wird ein gewisser Mangel an literarischen Zeugnissen seiner Herrschaftszeit zum Teil kompensiert. Mindestens ebenso viele dürfte es in der Zeit Domitians gegeben haben. Da dieser jedoch zwar beim Ritterstand, dem Volk und dem Heer beliebt war, die Mehrheit der Senatoren ihm aber feindlich gegenüberstand, setzte diese seine damnatio memoriae durch, so dass die zahlreichen von ihm gebauten Triumphbögen allesamt zerstört wurden, und nur der eine, den er für seinen Bruder Titus postum hatte errichten lassen, erhalten und jedem archäologisch interessierten Romtouristen bestens bekannt ist. Außerdem liefert die vom Senat stark beeinflusste Geschichtsschreibung über die Zeit Domitians, die großenteils erhalten ist, eine Probe dafür, wie lange ein vom Zeitgeist der Nachfolgegeneration geprägtes historisches Zerrbild erhalten bleiben kann. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat in der Geschichtswissenschaft eine angemessene Würdigung der Leistungen Domitians stattgefunden, was teilweise auch der Numismatik zu verdanken ist, da den Münzen allein aufgrund ihrer schieren Masse eine damnatio memoriae naturgemäß wenig anhaben konnte.
Trajanische Reliefs hingegen gibt es vor allem auf der Trajan zu Ehren aufgestellten knapp 40 m hohen Säule, die auch auf Münzen abgebildet wurde (Abb. 1) und auf deren in Szenenbildern aneinandergereihten 155 ursprünglich bemalten Reliefs der Kaiser sechzigmal abgebildet ist.
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