Autor: Hans-Peter Marquardt
Jehovataler
Der Gottesname auf Münzen und Medaillen Schon immer spiegelten Münzen und Medaillen den kulturellen, politischen und religiösen Zeitgeist der Epoche ihrer Prägung wider. Als im 16. Jahrhundert, infolge der Bewegung des Humanismus, die Bibel in viele Landessprachen übersetzt wurde, benutzten die Gelehrten nicht mehr ausschließlich die lateinische Vulgata (eine katholische Bibelübersetzung), sondern hebräische und griechische Texte als Grundlage. Dabei machten sie eine Entdeckung, die ihren Niederschlag auf tausenden von Münzen und Medaillen fand. Man stellte fest, dass Gott einen Namen hat und nicht nur Titel wie „Ewiger“ oder „Herr“.
Das Volk war begeistert, nach Jahrhunderten wieder von den Kanzeln (besonders der protestantischen Kirchen) den Namen Gottes zu hören, denn er wurde von vielen Reformatoren eifrig gebraucht. So dauerte es nicht lange, bis er auf den ersten Münzen erschien. Den Hinweis, auf eine der ältesten Prägungen des Gottesnamens auf Münzen, finden wir in Arendt’s „Müntz-Buch“, Hamburg, 1631. Dort ist ein Taler des Grafen Enno II. abgebildet, dessen Prägung auf der Rückseite den Gottesnamen in gotischer Schrift beinhaltet.
Jehovataler…