Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Die Münzprägung im Österreichischen Reichskreis unter Maria Theresia vor Verwendung des Kaiserinnentitels (1740/41-46/47)
Die ältere Tochter Kaiser Karls VI. wurde am 12. Februar 1736 mit Franz Stephan (*8. Dez.1708, †18. August 1765), Herzog von Lothringen, vermählt, dessen Land im Zuge des Polnischen Erbfolgestreits 1733 von Frankreich besetzt worden war. Als Ersatz dafür erhielt er im Januar 1737 die Vorausbelehnung mit dem Großherzogtum Toskana als Reichslehen, das nach dem Aussterben der Medici (9. Juli 1737) frei werden sollte. Maria Theresia trat nach dem Tode ihres Vaters am 20. Oktober 1740 gemäß der Pragmatischen Sanktion das Erbe an, das sie sich erst erstreiten mußte.
Die Erbhuldigung von Unterennsien erfolgte schon am 22. November 1740, tagszuvor hat die Erzherzogin ihren Gatten zum Mitregenten und zum Administrator der böhmischen Krone ernannt, um ihm mehr Hausmacht zur angestrebten Nachfolge als römischer Kaiser zu verschaffen. Dies gelang jedoch vorerst nicht, denn während des nun ausbrechenden österreichischen Erbfolgekrieges wurde der bairische Kurfürst Karl Albrecht zum Kaiser gewählt (Karl VII. 1742-45), nachdem er mit französischer Hilfe Teile von Österreich und Böhmen besetzt hatte.
Die Münzprägung im Österreichischen Reichskreis unter Maria Theresia vor Verwendung des Kaiserinnentitels (1740/41-46/47)…