Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Aksumitische Goldmünzschätze des 6. Jahrhunderts n. Chr. und ihre Schicksale
Die jüngste Entwicklung im Spannungsfeld staatliche Denkmalpflege gegen privaten Münzhandel hat uns skurile Auswüchse beschert, wie z.B. die im Juni/Juli dieses Jahres am Mainzer Hauptbahnhof publikumswirksam gezeigte, aber äußerst tendenziöse Ausstellung „Kriminalarchäologie“ 1. Die Vorstellung, daß Münzen zu allen Zeiten Massenfabrikate waren, die einem weiten Umlauf dienen sollten, also keine uniken Kunstwerke, ist vielen Verwaltungsjuristen und manchen Archäologen schwer begreiflich zu machen. Daß eine sachgerechte museale Betreuung und Dokumentation von Fundmünzen oft schon an der Mengenbewältigung durch ausgebildete Fachkräfte scheitert, ist leider ebenso relevant wie die vielerorts mangelhafte bis unzugängliche Magazinierung des Münzmaterials. Dafür sollen im folgenden zwei schlagende Beispiele geliefert werden. Wenn auch das eine aus einem sog.
Dritte-Welt-Land stammt, heißt dies nicht, daß Ähnliches nicht auch in europäischen Ländern vorgekommen ist – wie im anderen Fall zu zeigen sein wird. Es handelt sich um die beiden einzigen, in Museen der Fundländer gelangten Schatzfunde aksumitischer Münzen, die dort jedoch keine bleibende Heimat gefunden haben.
Aksumitische Goldmünzschätze des 6. Jahrhunderts n. Chr. und ihre Schicksale…