Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 20a)
Nach dem Tode Kaiser Ottos III. in Rom am 23. Januar 1002 war der damals 29jährige Herzog Heinrich IV. von Baiern als dessen Vetter der nächste geblütsberechtigte Anwärter auf das deutsche Königtum. Er bemächtigte sich der mit dem Leichnam Ottos III. aus Italien verbrachten Reichsinsignien und wurde schließlich am 7. Juli 1002 in Mainz gewählt und gekrönt. Als deutscher König ist er (nach seinem gleichnamigen Urgroßvater) Heinrich II.
Auf dem anschließenden Umritt erfolgte die Krönung seiner Gemahlin Kunigunde am 10.August in Paderborn; sie hatte nun die Mitgewähre am Reich. Im November 1002 kam Heinrich in sein baierisches Stammland, wo er auf einem Landtag in Regensburg die Huldigung empfing. Sein Bruder Bruno machte sich Hoffnungen auf das baierische Herzogtum, ebenso ein Onkel Kunigundens, Heinrich (Hezilo) von Schweinfurt, Markgraf des Nordgaus, dem der König allem Anschein nach Aussichten eröffnet hatte. Beide sahen sich enttäuscht und rebellierten im folgenden Jahr offen, wobei sie sich mit Herzog Boleslaus von Polen verbündeten, der Böhmen besetzt hatte. Nach kleineren Erfolgen des Schweinfurters, wie dem Raub des königlichen Schatzes, wurden seine Burgen vom König gebrochen, der Schatz wiedergewonnen und der Markgraf mußte sich unterwerfen (Februar 1004), während Bruno zur Schwester Gisela nach Ungarn flüchtete.
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