Autor: Artur und Robert Lehmann
Agentenmünzen
Agentenmünzen stellen eine recht unbekannte, aber hochspannende numismatische Besonderheit dar. Da sie im Verborgenen meist zu Sabotage- oder Spionagezwecken eingesetzt wurden und werden, sind die Geheimdienste wenig daran interessiert sie publik zu machen. Glaubte man sie nach dem Kalten Krieg bereits eingemottet, so wurde man vor gar nicht allzu langer Zeit durch die Presse eines Besseren belehrt. Noch heute finden solche Münzen offenbar auf Grund ihrer Effizienz Einsatz. In der Literatur gibt es kaum fundierte Informationen, viele Quellen bleiben verborgen. Dieser Beitrag soll helfen etwas Licht ins Dunkel dieser numismatischen Besonderheit zu bringen. Öffentlich bekannt wurden diese Münzen im 2. Weltkrieg, aber Verwendung fanden diese spätestens seit dem 1. Weltkrieg.
Man vermutet, dass britische Agenten, aber auch Militärangehörige (zumeist Offiziere, oft Piloten) damit ausgestattet wurden, um im Falle einer Gefangennahme leichter fliehen zu können, indem sie mit den unverdächtig wirkenden Münzen z. B. ihre Fesseln durchschnitten. Zwischen 1940 und 1944 verwendete die französische Widerstandsbewegung „Resistance“ solche Münzen vor allem zur Sabotage. Als Beispiel wurden damit Reifen und Leitungen von Fahrzeugen aufgeschlitzt. So wurde der Transport von Waffen und anderen Gütern erschwert. Es gibt verschiedene Arten der Agentenmünzen. So hatten die „Resistance-Münzen“ meist eine klappbare Klinge. Aus Stabilitätsgründen war diese kurz und breit. Meistens wurde an die Kursmünzen der Länder, in denen der Einsatz stattfand, eine hackenförmige Klappklinge angenietet.
Agentenmünzen…