Autor: Dr. Hans Jörg Springer
Die Kriegsanleihen im Weltkrieg 1914-1918
Vor 100 Jahren tobte in Europa vor allem auf den Schlachtfeldern Frankreichs und Ostpreußens der erste Weltkrieg, ein Krieg, den eigentlich keiner wollte. Dessen Ergebnisse im Versailler Friedensvertrag zeitigten letztendlich den zweiten Weltkrieg 1939-1945, dessen furchtbares Erbe die Welt bis zum heutigen Tag nicht zur Ruhe kommen lässt. Ein Grund zurückzuschauen mit der Feststellung: Der Krieg hatte seinen Preis. Auf einer Auktion des Hauses Cortrie, Hamburg, hatte ich das Glück, das Konvolut eines unbekannten Sammlers zu erwerben, der die Kosten dieses Krieges anhand der neun deutschen, sieben österreichisch-ungarischen, vier englischen, drei amerikanischen und drei französischen Kriegsanleihen errechnet hat.
Umgerechnet nach den Devisenkursen des Jahres 1914 in Mark des Deutschen Reichs ergab sich die utopische Summe von 271 625 630 000 Mark die sich je etwa zur Hälfte auf die beiden kriegführenden Parteien Deutschland/Österreich-Ungarn einerseits und England/Amerika/Frankreich auf der anderen Seite verteilten. Nach heutiger Kaufkraft der Eurowährung entspricht dies etwa 1,36 Billionen € für jede der kriegführenden Parteien. Das ist in beiden Fällen mehr als der gegenwärtige gesamte Umlauf an Euro-Banknoten in Höhe von 1,071 Billionen €.
Die Kriegsanleihen im Weltkrieg 1914-1918…