Autor: Dr. Hans Jörg Springer
Fälschungen englischer Pfundnoten im zweiten Weltkrieg
Die im Jahre 1694 durch den König Wilhelm III. von Oranien gegründete Bank von England diente einem ganz profanen Zweck: Der Geldbeschaffung für den Staat. Ihr Geschäft bestand im Wesentlichen in der Entgegennahme von gemünztem Geld der Kaufleute, die es dort sprichwörtlich so sicher wussten „wie bei der Bank von England“. Im Gegenzug stellte die Bank Depositenscheine auf den Namen des Einlieferers aus, die durch unterschriftliche Übertragungserklärung des Einlieferers (Indossament) auf der freien Rückseite des Scheins die Funktion einer Banknote erhielten. Eine solche auf den Namen ausgestellte seltene Pfundnote No. 38831 vom 21. April 1819 (Abb. 1) wurde in der Auktion Christoph Gärtner 36 vom 09.02.2017, Los 1018, Schätzung 2000 €, angeboten.
Als praktisch im Verkehr erwiesen sich bald Inhaberpapiere („to pay the Bearer“), die von der Bank auf runde Summen für den jeweiligen Bedarfsfall – auch des Staates – ausgestellt wurden und den Betrag an hinterlegtem gemünzten Geld bei weitem überschritten. So wundert es nicht, dass schon kurz nach Gründung der Bank von privater Seite – englische Goldschmiede – versucht wurde, durch die Präsentation einer sehr großen Menge an Scheinen die Bank von England in die Pleite zu treiben. Diesen Angriff hat die Bank überstanden.
Fälschungen englischer Pfundnoten im zweiten Weltkrieg…