Autor: Dr. Wendelin Kellner
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 26)
Seit den späten Jahren Diocletians ist Alexandria eine von mehreren spätrömischen Münzstätten. Die Vielzahl von Kaiserlegenden und Offizinsbuchstaben soll und kann an dieser Stelle nicht beschrieben und abgebildet werden. Es lohnt sich jedoch, die Kaiserportraits zu betrachten. Sie haben nicht mehr die Schönheit „klassischen“ Stils. Sie sind jedoch ausdrucksvoll und in ihrer Art wieder „ägyptisch“. Die ersten zehn abgebildeten Münzen erinnern an eine der eigenartigsten Maßnahmen der antiken Wirtschaftsgeschichte. Im Jahr 301 machte Diocletian „den Versuch, die Preise aller gehandelten Dinge durch Gesetz festzusetzen“ (legem pretiis rerum venalium statuere conatus est: Laktanz, De mortibus persecutorum 7,6). Als Grund für den Erlass des Höchstpreisedikts ist in dessen Einleitung angegeben: „Der Preis der Dinge, die auf den Märkten verkauft und mit denen täglich in den Städten Geschäfte gemacht werden, hat alle Grenzen überschritten, so dass die zügellose Gewinnsucht (effrenata livido rapiendi: Dessau, Inscriptiones Latinae selectae 642) weder durch reichliche Ernten gemäßigt wird noch durch Überfluss der Waren.“
Der Text des Edikts mit einer gigantischen Liste von Waren und Dienstleistungen wurde (wenigstens im Osten) in jeder Stadt in Stein gehauen aufgestellt.
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