Autor: Kurt Biging
Russische Münzen 1700–1917 (Teil 5)
Alexander II. (1855 – 1881) Nach dem Tode Nikolai I. folgte ihm sein ältester Sohn als Alexander II. (29.4.1818 – 13.3.1881) (Abb. 85) auf den Zarenthron. Seine Mutter war die älteste Tochter des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. Charlotte von Preußen, die vor ihrer Hochzeit mit Nikolai I. den Namen Alexandra Fjodorowna angenommen hatte. Anders als bei allen Vorgängern seit Peter I. stand für Alexander schon mit acht Jahren und damit viele Jahre vor seinem Regierungsantritt die Thronfolge fest, so dass er langfristig und zielgerichtet vorbereitet werden konnte und das auch voll genutzt wurde. Als er mit 37 Jahren den Thron bestieg, befand sich das Land im Krimkrieg gegen das Osmanische Reich, England, Frankreich und das Königreich Sardinien, den Russland verlor.
Im Pariser Frieden von 1856 musste Russland deutliche Verschlechterungen seiner Position im südlichen Bereich akzeptieren. Der Zar erkannte noch deutlicher als sein Vater, dass nicht nur die Armee schlecht organisiert war, sondern dass im gesamten Land vieles rückständig geblieben war und im argen lag. Er beschloss und verwirklichte zahlreiche Reformen, von denen die Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 die wichtigste war. Historiker meinen, sein Wirken hatte nach Peter, dem Großen, den bedeutendsten Einfluss auf die Entwicklung des Russischen Reiches. Er wird deshalb auch als „Oswoboditel“ („Befreier“) verehrt.
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