Autor: Dr. Wendelin Kellner
Der römische Genius (Teil 2b)
Den Genius gibt es in Heracleia auch auf den reduzierten Folles nach 308, so beim Caesar Maximinus Daza Abb. 34, Münzzeichen: ·H T B ·. Er wird auch hier nicht mehr verehrt als der des ganzen Volkes, sondern als der des jeweiligen Herrschers: GENIO CA-ESARIS. In Kopfgröße und Gewicht ähnlich ist der Follis des Galerius Abb. 35 mit IMP C GAL VAL MAXIMIANVS P F AVG und GENIO IMP-E-RATORIS: Das Münzzeichen hat außer dem H T A im Abschnitt einen 6-strahligen Stern im linken Feld. Diesen Stern und die Reverslegende hat auch die Münze des Daza Abb. 36 mit H T im Abschnitt und dem auffälligen Titel IMP C GAL VAL MAXIMINS P F INV AVC. Das verbindet sie mit Abb. 37, wo das Münzzeichen mit einer Mondsichel rechts im Feld erweitert ist. (Das Stück hat H T A, was im RIC fehlt. Ich habe es ist schon einmal abgebildet in der Festschrift H.A. Cahn von 1985 Tf. 12, 45.)
Der Mond neben dem Stern zeigt, dass es sich nicht um ein Zeichen des Lichtgottes Mithras handelt, sondern um die sichtbare Sonne. Sie könnte hier verehrt worden sein als Symbol für die erhoffte Unbesiegbarkeit der Nachwuchsherrscher (INV für invictus).
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