Autor: Mag. Herfried E. Wagner
Der Kreuzknoten (Salomonsknoten): Ornament oder Symbol?
Bei der Untersuchung mittelalterlicher Münzen findet man bisweilen bildliche Darstellungen, die auf den ersten Blick wie einfache, eindeutige Symbole erscheinen, deren Interpretation dann aber auf Schwierigkeiten stößt. Dies soll am Beispiel des Kreuzknotens, der von manchen auch Salomon(s)knoten (man findet beide Schreibweisen) genannt wird, gezeigt werden.
Ein Kreuzknoten besteht aus zwei länglichen Kettengliedern, die kunstvoll ineinander geschlungen sind – es handelt sich also eigentlich gar nicht um einen richtigen Knoten. Bei einem aus Metall, z.B. aus festem Draht, hergestellten dreidimensionalen Kreuzknoten lassen sich die beiden Kettenglieder nicht von einander trennen und nur wenig zueinander verschieben. Eine praktische Bedeutung – z.B. als Durchzugsringe für Gurte – läßt sich nicht erkennen, weder als Teil eines Pferdegeschirres oder der Soldatenmontur, noch für sonstigen Gebrauch. Irgendwelche Gegenstände aus der Antike oder aus späteren Jahrhunderten, die sich als Kreuzknoten deuten ließen, wurden bisher nicht gefunden, es gibt nur bildliche Darstellungen.
Der Kreuzknoten (Salomonsknoten): Ornament oder Symbol?…