Autor: Helmut Caspar
Blühe deutsches Vaterland
Die Münzen der Weimarer Republik halten sich seit Jahrzehnten bei Sammlern in der Beliebtheitsskala ganz oben. Ihre Menge ist überschaubar, und auch die Zahl der seinerzeit geprägten Motive hält sich in Grenzen. In Katalogen sind die ehemals zum Teil sehr hohen Auflagen und die beteiligten Prägeanstalten vermerkt. Erwähnt werden die Künstler und Stempelschneider, und natürlich wird auch angegeben, dass von bestimmten Stücken Fälschungen angefertigt wurden, und zwar in der Entstehungszeit, als die Münzen hohe Kaufkraft besaßen und sich das Nachahmen selbst kleiner Werte lohnte, und später, als sie nach umfangreichen Einschmelzaktionen zu seltenen und begehrten Sammelstücken avanciert waren.
Bei einem Blick in die Fachliteratur erhebt sich die Frage, ob bereits alles über die zwischen 1919 und 1933 geprägten deutschen Münzen gesagt ist, wenn man nur die Bilder und die technischen Daten kennt. Ich meine nein, denn es gibt viel mehr über die Münzen zwischen dem Ende der Monarchie und NS-Diktatur zu erzählen, als man allgemein vermuten möchte, und dazu soll die folgende Betrachtung im Lichte von Archivalien und Stimmen von Zeitzeugen einen Beitrag leisten.
Blühe deutsches Vaterland…