Autor: Peter Neugebauer
Kritische Betrachtung der sogenannten falschen Stempelkopplungen der Weimarer Republik
In allen Währungs-Übergangszeiten kommt es zu Varianten infolge von Stempelverwechselungen oder Prägungen auf falschen Ronden. Zahlreich sind zum Beispiel die Stempelkopplungsvarianten der DM-Währung, die infolge der Einführung neuer Stempel ab 1970 zustande kamen. Alte und neue Stempel wurden in verschiedensten Kombinationen benutzt. Als Euro-Beispiel seien hier die 20-Eurocent-Münzen von 2007 F mit alter und neuer Wertseite sowie die 2-Euro-Sondermünzen Hamburg von 2007 mit alter und neuer Rückseite erwähnt.
Derartige Prägungen werden in der üblichen Literatur als falsche Stempelkopplung (Fehlprägung) bzw. als Zwitterprägung bezeichnet. So werden auch die bei dem Währungswechsel von der Rentenwährung zur Reichswährung in der Zeit der Weimarer Republik entstandenen Rentenpfennig-Münzen mit der Jahreszahl 1925 als falsche Stempelkopplungen benannt. Es soll sich im vorliegenden Fall um Münzen handeln, bei denen ein Stempel der Rentenmark-Währung (1923/24) in späterer Zeit in Verbindung mit einem Stempel der ab 1924 eingeführten Reichsmark-Währung kombiniert wurde. Die Wertseiten der entsprechenden Münzen weisen entweder die Bezeichnung Rentenpfennig oder Reichspfennig auf. Die Rückseiten zeigen einheitlich die Ährengarbe mit dem jeweiligem Prägejahr und dem Münzzeichen der Prägestätte. Derartige Stempelverwechselungen oder bewusste Wiederverwendungen von alten Stempeln sind aus der ganzen Münzgeschichte her bekannt.
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