Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 7)
Die Kultstätten der antiken Religion, die wir in den letzten Folgen vorgestellt haben, waren zwar teilweise mit Tempelbauten verbunden. Aber sie lagen auch unter freiem Himmel: auf Berggipfeln, an Flüssen, an Seen und an Quellen. Wie schon einmal gesagt, war ja nach antikem Glauben die ganze Natur von Göttern bevölkert. Der römische Satiriker Petronius hat deshalb gespottet, dass eine Landschaft womöglich „so voll“ sei „von der Gegenwart göttlicher Mächte, dass man leichter einen Gott als einen Menschen finden kann“ (Petronius 17).
Das war zwar einerseits ein Grund zur Scheu vor der Nähe der Unsterblichen, vor ihrem möglichen Unwillen und vor ihrer unbegrenzten Macht. Aber, andererseits: wer sich unter stets nahem göttlichem Schutz fühlt, der lebt doch in Geborgenheit. Unsere bisherige Liste von Naturheiligtümern soll nun in dieser Folge noch einmal erweitert werden. Was darin noch fehlt, sind Kultplätze in Höhlen. Für Münzopfer in Höhlenheiligtümern gibt es allerdings erst wenige Belege.
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 7)…