Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 11)
Was waren Ort und Gelegenheit für Münzopfer in der römischen Antike? Unsere Serie hat diese Frage erst unvollständig beantwortet. Wir sahen bisher, dass ebenso in Tempeln wie an sakralen Plätzen im freien Gelände geopfert wurde. Pilger brachten den Göttern Münzvotive dar; aber auch Reisende, die Berge oder Flüsse überschritten. Doch Geldopfer waren noch an anderen Plätzen und bei weiteren Gelegenheiten üblich. So gab es auch im häuslichen römischen Kult die Sitte, im lararium, dem Hausheiligtum, Münzen niederzulegen. Ein anderer häuslicher Kultplatz war in Rom der Herd, an dem die Schutzgötter von Haus und Familie, die Laren, ihren seit jeher angestammten Sitz hatten.
Nach einem Zeugnis des römischen Gelehrten Varro aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert hatte dort die Braut nach ihrem Umzug in ihr neues Heim den Laren einen As zu opfern (Varro bei Nonius 531 M.).
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 11)…