Miriam Kaiser, Brandenburg: Ich wüsste gern, wie die Kennbuchstaben auf Münzen der deutschen Kaiserzeit und späterer Perioden zustande gekommen sind. H. C.: Diese Frage wird oft gestellt, sie weist in das Jahr 1871, als das deutsche Kaiserreich gegründet und eine neue, auf Mark und Pfennig lautende Währung aus der Taufe gehoben wurde.
Bis zu diesem Zeitpunkt herrschte ein ziemliches Wirrwarr bei der Kennzeichnung von geprägtem Geld. Während Münzmeister in deutschen Staaten und münzberechtigten Städten bis ins 19. Jahrhundert hinein ihre Produkte individuell durch Buchstaben oder Symbole zeichneten, beschritt Preußen mit seiner von Friedrich II. veranlassten Münzreform von 1750 einen anderen Weg. Der König bestimmte, dass die Geldfabriken seines Reichs nicht mehr mit dem individuellen Monogramm des jeweiligen Leiters zeichnen sollen, sondern nach französischem Vorbild mit feststehenden Buchstaben. An ihnen sollte man sofort erkennen, woher die Münzen stammen, um eventuelle Unregelmäßigkeiten nachverfolgen zu können.
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