Autor: Thomas Anton
Das Wiener Armenhausgeld
Ein kleines aber interessantes Randgebiet der österreichischen und im speziellen der Wiener Münzgeschichte, ist das sogenannte Wiener Armenhausgeld des 18. Jahrhunderts. Dieses Hausgeld wurde von der Anstaltsleitung verausgabt und besaß lediglich im Areal des Wiener Großarmenund Invalidenhauses Gültigkeit. Die Geschichte des Hauses Das spätere Wiener Allgemeine Krankenhaus (heute altes AKH) wurde ursprünglich als Großarmenund Invalidenhaus durch Kaiser Leopold I. gegründet. Die Gründung erfolgte per Kaiserlichen Beschluss im Jahre 1693 auf Initiative des Wiener Arztes Dr. Johann Frankh. Dieser besaß einige Grundstücke im Bereich der Alserstraße und stiftete diese im Jahre 1686 für die Errichtung eines Soldatenkrankenhauses.
Hier sollten die versehrten Soldaten der zweiten Wiener Türkenbelagerung und ihre Familien eine neue Heimat finden. Da es jedoch zunächst am Geld für einen Neubau mangelte, wurden die invaliden Soldaten nebst ihren Familien vorerst im schon existierenden „Seuchenspital“, dem Kotumazhof untergebracht. Der kaiserliche Entschluss entsprang zugleich dem Wunsch, die Stadt Wien von „Herumbtreybern und arbeitsunwilligem Gesindel“ zu befreien, welche vor allem aus den nordöstlichen Landesteilen, wie Böhmen, bedingt durch schlechte Ernten, in Richtung Wien strömten. Das neue Großarmenhaus sollte die wirklichen Bedürftigen und Invaliden an einem Ort sammeln, während die arbeitsfähigen, aber arbeitsunwilligen aus der Stadt vertrieben werden sollten.
Das Wiener Armenhausgeld…