Die Darstellung einen Lager-Tores (engl.: camp-gate) gehörte in der Zeit zwischen Diokletian und Valentinian III. zu den beliebtesten Reverstypen. Lange Zeit wurde diese Darstellung konsequent als Lagertor interpretiert, doch argumentiert David Woods, dagegen, dass es sich hierbei um eine andere Symbolik handelt. In seinem Artikel „The Late Roman ‘Camp Gate’ Reverse Type and the Sidus Salutare” geht er auf die Theorie ein, dass es sich hier um ein Stadttor handelt und sich in vielen Fällen auf den adventus des Kaisers bezieht. Die neue Interpretation als Stadttor belegt Woods unter anderem durch die Entwicklung des Typus in Lauf der Jahrhunderte, sowie den fehlenden militärischen Charakter der Darstellung. So fehlen unter anderem gefesselte Gefangene und auch das offene Tor spricht sich gegen eine Befestigungsanlage aus. Für weitere Details möchte ich allerdings auf den lesenswerten Artikel von Woods verweisen.
David Woods, The Late Roman ‘Camp Gate’ Reverse Type and the Sidus Salutare. In: The Numismatic Chronicle 177 (2017), 159-174.
Abb. (Fig. 2 des Artikels): Nomos AG, Auktion 3 (2011), Los 205. (Zuschlag: 3.100 CHF).