Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Der metallene Spiegel – Aus der Geschichte der antiken Numismatik (Teil 4)
In Italien und in Frankreich erschienen um 1500 die ersten gedruckten Bücher über Themen der antiken Numismatik. Bis heute berühmt blieben Guillaume Budés Werk über das römische Münzsystem (Paris 1514) und das von Andrea Fulvio herausgegebene Buch über Kaiserporträts (Rom 1517). Aber auch im deutschsprachigen Raum wurde numismatisches Engagement wach. So interessierte sich Kaiser Maximilian I. (1459-1519) für Quellen, die über die römischen Caesaren berichten.
Er sammelte deren Münzen; er ließ ein Inventar der Sammlung anlegen; er förderte das Vorhaben seines Beraters Konrad Peutinger, über das Thema ein Buch mit Münzbild-Illustrationen zu schreiben; und er gab für sein Grabmal den Auftrag, nach vor allem numismatischen Bildquellen die Porträts römischer Kaiser in Bronze zu gießen. Peutingers Buch ist dann freilich nie erschienen; und die Galerie der Römerherrscher wurde am Grabmal Maximilians nicht aufgestellt.
Der metallene Spiegel – Aus der Geschichte der antiken Numismatik (Teil 4)…