Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Der metallene Spiegel – Aus der Geschichte der antiken Numismatik (Teil 9)
Unser Gang durch die Forschungsgeschichte hat das Ende des 16. Jahrhunderts erreicht. Ehe wir dieses so wichtige Jahrhundert noch einmal zusammenfassend betrachten, rückblickend und zugleich abrundend – was in der nächsten Folge geschehen soll –, muss aber noch von den Gelehrten und von den Werken die Rede sein, die das Ende der Periode hervorgebracht hat. Für diesmal wird es uns also um die Jahrhundertwende, genauer: um die Jahre zwischen etwa 1585 und 1615 gehen. Wie angekündigt, ist damit auch die Zeit gekommen, eine ungewöhnliche Persönlichkeit zu würdigen, die wir am Rand unserer Darstellung schon wiederholt erwähnten. Wir haben es da mit einem Gelehrten zu tun, der einerseits ausgebildeter Jurist war, eine Karriere im Dienst der Kirche begann und es dabei bis zum Erzbischof von Tarragona brachte. Andererseits zählte er aber auch zu den bedeutendsten Altertumswissenschaftern und Numismatikern der Spätrenaissance.
Er stammte aus Zaragoza; und sein Name war Antonio Agustín. Das Werk, das Erzbischof Antonio Agustín (1517-1586) einen Platz in der Geschichte der antiken Numismatik sichert, hat sein Verfasser selbst nicht mehr gedruckt sehen können. Es erschien – kurz nach seinem Tod – in Tarragona 1587. Nach Art antiker Schriften hatte es Agustín in die Form einer Unterhaltung unter mehreren Personen gekleidet.
Der metallene Spiegel – Aus der Geschichte der antiken Numismatik (Teil 9)…