Autor: Mag. Herfried E. Wagner
Der Wiener Pfennig während des Interregnums und der Herrschaft von Ottokar Přemysl (Teil 1)
Die Untersuchung der sog. ungarischen Wiener Pfennige1 ergab, daß es sich dabei um ganz gewöhnliche, freilich stark beschnittene österreichische Münzen zumeist des 13. Jahrhunderts handelt. Im Folgenden wird versucht, diese Pfennige nach ihren Reversbildern den bekannten Wiener Pfennigen beizuordnen. Der Wiener Pfennig im 13. Jahrhundert Die Bezeichnung Wiener Pfennig ist für Denare der Münzstätten Wien, Wiener Neustadt und Enns gebräuchlich. Zunächst erfolgte in Österreich die Bearbeitung der Schrötlinge nach der alten Methode des Vielschlages, bis sich Anfang des 13. Jahrhunderts der Vierschlag durchzusetzen begann.
Aus der Sicht heutiger Numismatiker und Sammler war dies leider kein Vorteil. Oft sind die Vorderseiten der Münzen, bedingt durch den Vierschlag, nur mangelhaft ausgeprägt. Die Rückseiten sind überhaupt nur in Einzelfällen erkennbar und werden in Katalogen manchmal nicht richtig beschrieben.2 Von einigen Pfennigen sind die Bilder der Rückseiten bis heute nicht genau bekannt und ihre Bedeutung ist in vielen Fällen unklar. Die Münzen sind oft von leicht quadratischer Form, die Ränder sind aufgehämmert und zeigen dadurch eine Art von Riffelung. Damit sollten diese Münzen besser gerundet und leichter anzufassen sein. Beschnittene Stücke zeigen am Rand teilweise oder überhaupt keine Riffelung, sondern dünne, scharfe Kanten.
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