Autor: Martin Wolfgang Trott
Deutsche Prägequalität für das chinesische Kaiserreich (Teil 3)
Otto Beh, ein Graviermeister aus Esslingen, stellte im ausgehenden 19. Jh. viele Prägestempel und Metallschlagstifte, genannt Punzen, mit chinesischen Schriftzeichen für Münzen des chinesischen Kaiserreichs her, money trend berichtete (7-8/2013 und 12/2014). Diese außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem chinesischen und deutschen Kaiserreich blieb lange im Verborgenen, bis die Enkel von Otto Beh im Juni des Jahres 2012 die letzten noch erhalten gebliebenen 42 Stempel, 36 Punzen und wenige Abschlagsproben, durch den Autor und Vertrauten der Familie Beh, Gerhard E. Kümmel (125 Jahre Prägeanstalt Otto Beh Esslingen: Medaillen- Plaketten-Anstecknadeln), versteigerten.
In China, wo dieser Verkauf wenig später bekannt wurde, entwickelte sich unter den Numismatikern eine Art von kollektiver Hysterie, denn es ist sensationell, daß so viele Prägestempel in Deutschland erzeugt wurden. Aus Verantwortung, daß diese historischen Schätze in die Öffentlichkeit kommen und nicht in falsche Hände gelangen, zog das Auktionshaus Künker das Konvolut zurück. So können sie nun im September 2016 im Kunstmuseum Moritzburg (Halle an der Saale) zu besichtigen sein.
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