Wenn auch der Großteil von Sammlern und Numismatikern ein weitaus größeres Interesse an historischen Originalen statt Fälschungen hat, bleibt doch eine gewisse Faszination für bestimmte Fälschungen und Fälscher. Namen wie Becker oder Christodoulos sind in diesem Feld nicht unbekannt. Zu diesen Namen reiht sich auch Caprara ein, der in den 1820er Jahren in Smyrna und Syros tätig war. Zur Enttarnung seiner Fälschungen trugen vor allem der Numismatiker Domenico Sestini aus Florenz bei, sowie eine Studie von Philip Kinns.
Das Repertoire von Caprara umfasste vor allem griechische Münzen, von denen er derart gute Fälschungen anfertigte, dass sogar Becker eine seiner Münzen als Original sah und Christodoulos sogar seinerseits eine Fälschung auf deren Grundlage anfertigte.
Neben dieser attischen Gold-Didrachme zählen auch die berühmten Dekadrachmen Athens zu seinen Werken, von denen mehr als doppelt so viele Fälschungen (nicht nur von Caprara) wie Originale kursieren.
Philip Kinns, The Caprara Forgeries. In: Royal Numismatic Society Special Publication 16 (London 1984).
Roma Numismatics Limited, E-Sale 74 (2020), Los 1494. (Zuschlag: 1.800 GBP).