Die Stempeluntersuchung gehört in der Numismatik zu den Methoden, die wenn sie richtig angewendet wird, detaillierte und umfangreiche Informationen über den Ablauf und die Organisation der Münzprägung bieten kann. Der Nachteil: Es ist oft mühsam, Stempel auseinander zu halten, die sich nur minimal unterscheiden, vielleicht nur durch die Länge einer Locke oder die Position eines Punktes.
Die Denare des P. Crepusius machen diese Schwierigkeit irrelevant. Jeder der Aver- und Reversstempel ist mit Buchstaben, Beizeichen oder Zahlen versehen, die ihn eindeutig identifizierbar machen. Dabei gibt es auf dem Avers 24 verschiedene Zeichen (hier: Füllhorn) und die Buchstaben A bis X (hier: V). In deren Kombination wurden diese nie für zwei verschiedene Stempel genutzt. Der Revers gibt Zahlen an zwischen I und DXVIII, 1-518 (hier: CCCCVII).
Durch diese außerordentlich genaue und einfache Identifizierbarkeit von Stempeln konnte unter anderem Warren W. Esty die Methode des Stempelvergleiches um eine neue Facette bereichern, indem er Formeln aufstelle, mit denen man berechnen konnte, wie viele Stempel eines Typus erhalten sind und wie viele vermutlich noch unentdeckt sind.
Roma Numismatics Limited, E-Sale 67 (2020), Los 730. (Zuschlag: 100 GBP)