Autor: Heinrich Kettler
Die deutsche Sprache auf Münzen
Das Geld in den unterschiedlichsten Formen und die Entwicklung des Finanzwesens bis zur Gegenwart sind faszinierend, zumal Geldstücke materielle Zeitzeugen sind und oft auch künstlerisch gestaltete Gepräge. Die deutsche Sprache auf diesen erscheint durchgängig erst sehr spät. Zum Beispiel auf das Königreich Sachsen bezogen 1819 (Abb. 1), heißt etwa 2300 Jahre nach den ersten Münzen in Lydien. Eines der frühesten Gepräge mit deutscher Umschrift stellt der Pfennig des Grafen Dietrich Luf (1255-1277) in der Abb. 2 dar.
Hier lautet die Reverslegende WESELENSTAT (Wesel). Die Ursache bildet das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, das im Mittelalter gebildet wurde und bis 1806 bestand. Die Oberschicht mit dem Klerus dieses Staatsgebildes sprach Latein. Die Gesetze (z. B. Der „Sachsenspiegel“) waren in lateinischer Sprache verfasst und auch Urkunden aller Art und Verträge wurden in derselben Sprache abgeschlossen. Kirchenpredigten wurden stets in Latein gehalten. So ist es verständlich, daß die Münzlegenden ebenfalls in Latein verfasst wurden.
Die deutsche Sprache auf Münzen…