Autor: Wilfried Mahlik
Die Münze – Gewicht und Feingehalt
Zu den wohl interessantesten Beschäftigungen eines leidenschaftlichen und engagierten Münzensammlers gehört sicherlich auch die Beschäftigung mit den historischen und wirtschaftlichen Hintergründen einer Münzprägung. Viele Tausende numismatische Fachbücher, Abhandlungen und Kataloge zu bestimmten Abschnitten der Münzgeschichte sind in der Vergangenheit geschrieben worden, die aktuellsten und gebräuchlichsten Standardwerke über die weltweite Gold- und Silbermünzenprägung (Friedberg, Krause Mishler u.a.) bieten hierzu schon eine Fülle von Informationen. Auch die technischen Parameter einer Münze (Rauhgewicht, Feingewicht und Feingehalt) werden genauestens bis auf 4 Stellen nach dem Komma sowohl in Gramm als auch in Feinunzen angegeben.
Allerdings stellt sich spätestens an dieser Stelle die Frage, wie denn ein Münzmeister im Altertum überhaupt eine Münze wie z. B. eine persische Golddareike zu 8,4 g oder eine silberne attische Tetradrachme zu 17,5 g herstellen konnte, wenn die Maßeinheit Gramm für das Gewicht dieser Stücke überhaupt erst nach 1799 schrittweise eingeführt wurde. Ebenso stutzig machen Feingehaltsangaben für arabische Dinare des 7. Jahrhunderts von 975/1000 fein, auch diese Angabe wurde erst mit der Einführung des metrischen Systems möglich.
Die Münze – Gewicht und Feingehalt…