Autor: Horst-Dieter Müller
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Kassel 1567-1803 (Teil 5)
Typenkatalog der Münzen der Landgrafschaft Hessen-Kassel 1567-1803 (Teil 5) WILHELM V 1627 – 1637 1623 – 1627 Statthalter und Regent, 1627 – 1637 Landgraf Wilhelm war der 2. Sohn von Landgraf Moritz aus dessen erster Ehe mit Agnes von Solms-Laubach 1578-1602. Er wurde er 1602 geboren und in den Niederlanden, im Hause Oranien, der Familie seiner Stiefmutter (Juliane von Nassau-Siegen 1587-1643), vorrangig militärisch ausgebildet. Sein älterer Bruder Erbprinz Otto, war 1617 durch einen Pistolenschuss ums Leben gekommen. Seit 1619 war er verheiratet mit Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg (1602-1651). Seine Regierungszeit fiel mitten in den 30-jährigen Krieges. Dessen Auswirkungen und die zusätzlichen kriegerischen Erbstreitigkeiten mit Hessen Darmstadt um Oberhessen zählen zu den schlimmsten Katastrophen Hessens.
Zwar war er vertraglich gezwungen, auf Oberhessen zu verzichten, richtete aber dennoch all seine Ziele und militärischen Strategien darauf aus, diesen Landesteil zurück zu gewinnen; dabei leidenschaftlich unterstützt von seiner Ehefrau. Sein Bündnis mit dem mächtigen Schwedenkönig Gustav II Adolf, seinem Großcousin (beide waren Urenkel Philipps des Großmütigen) brachte Hessen Kassel vorübergehend Erfolge. Nach den schwedischen Niederlagen in Süddeutschland 1634 griff das katholische Frankreich als Verbündeter der Protestanten ein. Dem zwischenzeitlichen kaiserlichen Frieden zu Prag 1635 durfte Wilhelm V nicht beitreten, da er als calvinistischer Landgraf weder von Katholiken, noch von Lutheranern legitimiert war, weshalb er den Krieg wohl oder übel fortsetzte. Der Kaiser erklärte ihn zum Reichsfeind, unterstellte sein Niederhessen der Verwaltung von Hessen Darmstadt und ließ das Land durch kroatische Heere verwüsten. Wilhelm wich mit seiner Familie in die Niederlande aus, wo er…