Autor: Dr. Wendelin Kellner
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 11)
Über Kaiser Severus Alexander (Marcus Aurelius Severus Alexander) konnte man verschiedener Meinung sein. Einerseits behaupten die Scriptores Historiae Augustae, „er sei dem Staat nützlich“ und „bei allen Menschen beliebt (amabilis) gewesen“: SHA Alexander Severus 4,5. Andererseits lässt ihn Kaiser Julian in seinen Caesares (313A) auftreten als einen törichten großen Unmündigen, der selbst gar nicht Kaiser war. Auf den Münzen wirkt er sympathisch, sowohl als Kind, das man zum Kaiser erhoben hat, wie als junger Mann, der gezwungen war, Krieg zu führen. Bevor er zeigen konnte, was in ihm steckte, wurde er im vicus Britannicus, dem heutigen Bretzenheim bei Mainz erschlagen.
Ein Tetradrachmon (Abb. 1) seines ersten Regierungsjahres (März-August 222) hat eine halb vom Rücken gesehene drapierte, gepanzerte und bekränzte Büste des 14-jährigen Knaben und die Legende Α ΚΑΙ ΜΑΡ ΑΥΡ ΣΕΥ[ΗΡ ΑΛ]ΕΞ− ΑΝΔΡΟΣ − ΕΥΣΕΒ. Auf dem Revers mit L A sitzt der Nil auf einem Felsen nach links, er blickt zurück zu einem kleinen Genius, der aus dem Füllhorn herausschaut und ihm einen Kranz reicht. In der Rechten hält er einen großen Schilfstängel. Über dem Felsen erkennt man einen Nilpferdkopf.
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