Autor: Dr. Wendelin Kellner
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 16)
Die Historia Augusta wirft Gallienus vor, er habe pflichtvergessen gehandelt (neglegenter se agente: Gall. duo 1,2). A. Alföldi dagegen schreibt von „seiner staunenswerten Spannkraft und Bereitschaft zum Handeln“ die „ihm durch die Reihe von furchtbaren Schlägen und Aufregungen stets zum schnellen und richtigen Entschluss verholfen“ habe (Studien zur Geschichte der Weltkrise des 3. Jahrhunderts n. Chr., 425). Schauen wir auf die Münzen, die einzigen „vollwertigen zeitgenössischen Urkunden“ (ebd. p. 1). Gleich mit den ersten Münzen des 13. Jahres kündigt Gallienus Frieden an. Der Avers der Tetradrachme (Abb. 1) hat die von da an bleibende Legende ΑΥΤ Κ Π ΛΙΚ ΓΑΛΛΙΗΝΟΣ ΣΕΒ.
Die drapierte und gepanzerte Büste ist halb vom Rücken gesehen. Auf dem Revers steht Eirene-Pax mit Ähren und Zepter nach links, dahinter der seit den Dezennalien bis zum Ende bleibende Palmzweig. Die Jahreszahl L ΙΓ ist, wie deutlich zu sehen, aus L IB umgeschnitten: ein Zeichen, dass die Prägung ganz an den Anfang des Jahres gehört.
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