Autor: Dr. Wendelin Kellner
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 23)
Joseph Vogt schreibt von einem „allmählichen Abbau der alexandrinischen Billonprägung unter gleichzeitiger Eröffnung der Reichsprägung in Alexandria“ (Die alexandrinischen Münzen, 225). Die Seltenheit der Münzen der Jahre 10- 12 Diocletians kann aber auch anders erklärt werden. Was auf den Münzmarkt kommt, stammt meist aus Hortfunden. Angesichts des Umtauschs in neues Geld, der im Reich ab 294 stattfand und in Ägypten bevorstand, hatten wenig Leute Lust, das alte Geld zu horten. Die Prägung des Jahres 10 Diocletians (= Jahr 9 Maximians, Jahr 2 der Caesaren = 293/294 n. Chr.) lässt sich in mehrere Serien einteilen, wobei allerdings fraglich ist, ob es sich um „Emissionen“ handelt. Das Verschwinden der Offizinszeichen könnte auch so erfolgt sein, dass die Graveure das kleine Zeichen im Abschnitt weggelassen haben, wo sie mit dem Platz für das Revers-Bild nicht auskamen. Der Stern im Feld könnte Zeichen eines bestimmten Graveurs sein.
Bei Überarbeitung des Stempels durch den andern Graveur wurde der Stern nicht nachgeschnitten und ist dann nur noch als undeutlicher Rest zu sehen.
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 23)…