Autor: Dr. Wendelin Kellner
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 31)
Von 21. 4. 247 bis 20. 4. 248 n. Chr. hatte Kaiser Philippus Arabs das Jahr 1000 der Stadt Rom (nach der Berechnung des M. Terentius Varro) gefeiert. Demnach war jetzt, 347/348, das Jahr 1100. Die Constantinsöhne haben offenbar die Gelegenheit benutzt, dem geplagten Volk bei Gelegenheit des Jubiläums FEL(icium) TEMP(orum) REPARATIO zu versprechen, Rom werde „endlich wieder glückliche Zeiten“ sehen. Schon Philippus hatte nicht mehr die alte Saeculares begangen, bei der man auf die vergangene Zeit zurückblickte und den Göttern Sühnopfer darbrachte. Er hatte 248 ein SAECVLVM NOVVM, eine neue Zeit ausgerufen (RIC IV, 3 Nr. 25). Für den Übergang zu einer neuen Zeit gab es schon unter Kaiser Antoninus Pius als Symbol den Phönix (cf. mt 12/2004, p. 162 zu Nr. 3). Der geheimnisvolle Vogel, der nach seinem Tod verbrennen und aus der Asche wieder auferstehen sollte, hatte eine zweifache Bedeutung gehabt: Hinweis auf die Wiederkehr der Regierung des verstorbenen Kaisers Hadrian in der seines Adoptivsohnes Antoninus und auf den Beginn einer neuen Sothisperiode des ägyptischen Kalenders.
Es sollte nicht nur die (im Lauf von Jahrhunderten durch die Verschiebung des Sommerbeginns erfolgte) Verwirrung der Kalenders sondern auch das Leben der Menschen wieder in Ordnung kommen.
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