Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Die „oberösterreichische“ Münzprägung (in Tirol und den Vorlanden) unter Erzherzog Ferdinand (II.) 1564-1595/1602(04)
Bei den groben Sorten war die Ausprägung von einfachen Talern bei weitem die umfangreichste. Die in Hall nach der Münzordnung von 1577 bis 1595 entstandenen lassen sich auf ca.10 Millionen Stück berechnen, posthum kamen dann noch ca. 3½ Milllionen dazu1. Bei diesen Größenordnungen fallen die anderen groben Sorten kaum ins Gewicht. Wegen des mit Bedacht verfügten Weglassens von Jahreszahlen ab 1577 läßt sich eine Abgrenzung zu den posthumen Geprägen nicht exakt festmachen, zumal auch zu bedenken ist, daß die beim Tode Ferdinands (Januar 1595) im Einsatz befindlichen Walzen noch eine (unbestimmte) Zeit lang zu gebrauchen waren.
Hier kommt die althergebrachte Klassifizierung in Gruppen mit „jüngeren“ Gesichtszügen und solche mit „älteren“ Gesichtszügen (mit kräftigerem Bart) zum Tragen; Berg2 läßt auf die „älteren“ noch „alte“ Gesichtszüge folgen. Tursky3 nimmt an, daß die „älteren“ auf den Stempelschneider Peter Hartenbeck zurückgehen, somit alle posthum, etwa ab 1597, zu datieren sind; allerdings scheinen sie sich an den von Valentin Koska 1593 gefertigten Doppeltalerstempel (Nr. 34) als Vorlage zu halten.
Die „oberösterreichische“ Münzprägung (in Tirol und den Vorlanden) unter Erzherzog Ferdinand (II.) 1564-1595/1602(04)…