Aus numismatischer Perspektive ist der Umbruch vom europäischen Mittelalter zur Neuzeit vor allem durch die Einführung einer neuen Großsilbermünze markiert: dem Taler. Durch verbesserte Bergbaumethoden und dadurch höhere Silbergewinnung war es möglich, eine Münze zu prägen, die den Wert des Guldens in Silber ausdrückte. Daraus folgten Bezeichnungen dieser neuen Münze als Guldiner oder Guldengroschen. Zu den frühesten Guldinern zählten jene aus dem St. Joachimsthal in Böhmen aus dem Jahr 1519. Die Grafen von Schlick erhielten von König Ludwig II. von Böhmen Privilegien zugesprochen, wobei das Münzprivileg nicht explizit erwähnt wurde. Diese Münzen zeigen auf dem Avers den Heiligen Joachim mit der Umschrift (transkribiert) „Wappen der Herren von Schlick, Stephan und sieben Brüder, Grafen von Bassano“ Als Joachimsthaler waren diese dann auch namensgebend für das neue Nominal Taler.
Gerhard Hirsch Nachfolger, Auktion 285 (2012), Los 3660. (Zuschlag: 2.800€)