Autor: Peter Neugebauer
Die „Unbestimmten Denare“ der Karolinger Kaiser
Die Geschichte der Karolinger war zu keiner Zeit eine nette Familiengeschichte. Die Karolinger waren leider in ihrer gesamten Herrscherzeit nie ein Clan, nie eine zusammenhaltende Dynastie. Ihre Geschichte war geprägt von dem Sendungsbewusstsein und Machtwillen jeder einzelnen Person. In jungen Jahren wurden die männlichen Kinder in Teil-Herrschaftsbereiche/ Unterkönigreiche „ausgelagert“. Aufgrund zum Teil verschiedenartiger Mütter gab es immer wieder Streitigkeiten unter den Brüdern. Daneben hatten alle Karolinger Könige auch uneheliche Kinder.
Die meisten Söhne dieser Herkunft wurden mit geistlichen Ämtern betraut. Manche fühlten sich als Karolinger, andere wurden zu Verrätern. Ein unehelicher Knabe – Arnulf von Kärnten – erreichte das eigentlich Unmögliche und wurde am Ende der Geschichte der Karolinger der König der Ostfranken und der letzte karolingische Kaiser. Rebellionen der Kinder gegen den Vater waren üblich. Das fehlende Zusammenhaltsgefühl führte zu ständigen Reibereien und Machtkämpfen unter Brüdern sowie Neffen und Onkeln. Die Karolinger sollen von einer Erbkrankheit, der Epilepsie heimgesucht gewesen sein. Auch sind Schlaganfälle häufig überliefert. Mancher früher Tod eines Herrschers oder Anwärters muss unter Berücksichtigung dieser unwürdigen Familiengeschichte vielleicht neu bewertet werden.
Die „Unbestimmten Denare“ der Karolinger Kaiser…