Als Sohn des Vespasian und Bruder des Titus war Domitian der dritte Kaiser aus dem Geschlecht der Flavier. Früher wurde ihn vor allem aufgrund seiner schlechten Beziehung zum Senat ein negatives Bild zugewiesen, doch nimmt man mittlerweile an, dass dies auf einer sehr einseitigen historischen Berichterstattung beruht. Darum wird mittlerweile versucht, sein Image zu revidieren.
Zu seinen Errungenschaften zählten wiederum erfolgreiche Feldzüge in Germanien. Dieser Aureus aus der Zeit seines 15. Konsulates – ab Januar 90 n. Chr. – zeigt die besiegte Germania trauernd auf einem Schild sitzend mit einem zerbrochenen Speer davor. Diese Prägung wurde schon mit der Niederschlagung des Usurpators L. Antonius Saturninus in Zusammenhang gebracht, der sich Anfang des Jahres 89 zum Kaiser ausrufen ließ. Er wurde jedoch schon bald darauf von den niedergermanischen Legionen besiegt und fiel im Kampf. Obwohl ein Zusammenhang nicht restlos auszuschließen ist, muss doch bedacht werden, dass dieser Typus auch schon vor dem Aufstand zur Zeit seines 10. Konsulates im Jahr 84 n. Chr. auftauchte, nachdem er die Chatten in Germanien besiegt hatte und ihm der Titel Germanicus gegeben wurde.
Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung, Auktion 280 (2021), Los 612. (Zuschlag: 14.000€).