Autor: Rolf Ohl
Eine Münzwaage von „Mathias Mager“ aus Köln
Die meisten runden Messing-Münzgewichte sind nicht mit einer Herstellerpunze versehen. Die bekanntesten Hersteller, die auf runden Münzgewichten eine Punze verwendeten sind bei Tewes (1) und Mittelstenscheid (2) und (3) aufgeführt.
Zwischenzeitlich konnten weitere Punzen zugeordnet werden, z.B. „CFP“ und „HW“, siehe Ohl (4) und (5). Kürzlich konnte ich in Dresden eine Münzwaage erwerben, deren 6 vorhandene von 8 Münzgewichten, mit „Mager“ im Oval gepunzt sind. Aus dem Dresdner Raum konnte ich keinen Hersteller bzw. Händler ermitteln. Beim Studium alter Auktionskataloge von Kroha (6) und Schenk-Behrens (7) bin ich jedoch auf „Mathias Mager“ aus Köln gestoßen, der bergische Goldmünzwaagen von Johann Caspar Mittelstenscheid berichtigte, mit einem eigenen handschriftlichen Etikett ergänzt und dann vertrieben hat. Diese Waagen hatten aber pyramidenstumpfförmige Münzgewichte mit Griffstab und eingepunzter Münzbezeichnung, aber ohne die Punze „Mager“. Da Mathias Mager nach Kroha bis 1850 Waagenhersteller und Händler war, liegt also der Schluß nahe, daß es sich bei meiner Waage, die m.E. um 1840 hergestellt wurde, um eine sog. „Berliner“ bzw. „sächsische“ Münzwaage handelt, die Herr Mage…