Lange Zeit liefen die Münzen von Kythnos unter dem Radar. Im 19. Jahrhundert wurden zwar einige Exemplare publik, doch eine Zuordnung war noch nicht möglich, sodass sie vorerst noch ohne Zuweisung zu einem Ort blieben. Erst als 1976 und in den darauffolgenden Jahren mehrere Münzfunde auf Kythnos auftauchten, konnte man diesen Münzen durch die Studien von Kenneth Sheedy eine Prägestätte zuweisen.
Als klassisches Zeichen auf diesen Münzen, die überwiegend als Drachmen und Tetrobole geprägt wurden, taucht ein Eberkopf auf. Die Prägung begann etwa im letzten Viertel des 6. Jh. v. Chr., wo dieses Exemplar eingeordnet wird. Der Eberkopf unterlag zwar stilistischen Änderungen, doch das Motiv blieb konstant. Um das 3. Jh. v. Chr. tauchen auch Buntmetallmünzen auf, die eine Kithara zeigen und sich durch die Legende K-Y/Θ-N einfacher der Insel zuordnen lassen.
Leu Numismatik, Auktion 2 (2018), Los 100. (Zuschlag: 2.000 CHF).