Autor: Reinhard Falter
Einführung in die antike Numismatik mit Sammler-Augen (Teil 2)
Für den von der neuzeitlichen Numismatik her kommenden Sammler fällt bei antiken Münzen auf, daß er auf den ersten Blick nicht feststellen kann, um was für Nominale es sich handelt. Nun ist schon der Sammler, der sich mehr als 200 Jahre von der Gegenwart entfernt, damit konfrontiert, daß die Nominalangabe eher versteckt ist: wie z.B. „X eine feine Mark“ auf Talern des 18. und 19. Jahrhunderts. Doch die Antike scheint noch viel verwirrender, was allerdings angesichts ihrer Erstreckung über gut 1000 Jahre nicht verwunderlich ist. Die Grundeinheit der griechischen Numismatik ist der Stater (was soviel wie „das Fixierte“ bedeutet1) oder auch Nomos (ca 8,5 g), er ist ein sechzigstel Mine (etwa ein Pfund) bzw. ein Dreihundertstel Talent. Das Wort Talent bedeutet im Hebräischen auch Scheibe, aber wohl ursprünglich Kuchen, Opferkuchen2.
Ebenso hießen auch die chinesischen Goldbarren der Han-Zeit Kuchen, wohl nicht primär wegen ihrer Form, sondern weil sie die Opferkuchen als ursprüngliche Form der Abgabe ersetzten.
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