Autor: Helmut Caspar
Erbittertes Ringen um Throne und Häfen
Zwei große, durch Interessenverflechtungen und die handelnden Personen miteinander verwobene Kriege tobten zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Europa – der Spanische Erbfolgekrieg (1701 bis 1714) und der Nordische Krieg (1700 bis 1721). Jedesmal ging es um Machtpositionen und Einflußzonen, um Titel und Throne, um den Besitz von Land und Menschen, um Zugänge zu Häfen und Ressourcen. Nach den auch durch zahlreiche Gedenkprägungen gefeierten Schlachten, Belagerungen, Okkupationen und Friedensschlüssen hatte sich die europäische Landkarte verändert.
Die von hohem Blutzoll sowie Verwüstungen und Kontributionen geschwächten Länder brauchten lange Zeit, um sich von den Kriegsfolgen zu erholen. Auf zahlreichen Medaillen werden die dramatischen Ereignisse anschaulich dokumentiert. Talentierte Stempelschneider trumpften mit dem kompletten Repertoire barocker Emblematik und Porträtkunst auf. Akribisch wurde das Auf und Ab im Verlauf des Spanischen Erbfolgekriegs und des Nordischen Kriegs registriert, die Einnahme von Festungen ebenso wie die Erfolge gekrönter und ungekrönter Feldherren, die sich hoch zu Roß vor dem Schlachtengetümmel oder in der Pose antiker Potentaten darstellen ließen.
Erbittertes Ringen um Throne und Häfen…