Autor: Martin Wolfgang Trott
Euromünzen aus China
Daß in der Volksrepublik China alles kopiert wird, was die Welt so zu bieten hat, ist bekannt. Darunter befinden sich natürlich auch fast alle Gegenstände die aus Metall bestehen, einschließlich Münzen. Asienkorrespondent Bernhard Bartsch veröffentlichte schon im Februar 2010 den Artikel „Falschgeld aus dem Onlineshop“. Er berichtete, daß sogar Bankautomaten in China Falschgeld auswerfen und daß Verkäufer oder Taxifahrer beim Bemerken einer Blüte nicht die Polizei rufen, sondern den Schein zurückgeben und nach einem neuen verlangen. Aus diesen Gründen grenzt es schon an ein kleines Wunder, daß kurz nach der Einführung des Euro, im Jahre 2002, keine Falschgeldschwemme aus chinesischer Produktion den europäischen Markt heimsuchte, denn die Chinesen sind in der Lage so preiswert zu produzieren, daß selbst nachgemachte Eurocents noch einen beträchtlichen Gewinn abwerfen. Bekannt ist, daß auch Euromünzen im Umlauf sind, die aus China kommen.
Dort gibt es einen Schwarzmarkt, auf dem man falsche Zahlungsmittel aller Art erwerben kann. So werden nicht nur chinesische Yuan-Scheine angeboten, sondern auch Euro. Chinesisches Geld wird, je nach Qualität, zum Wechselkurs von 3 bis 5 zu 100 verkauft. Bei einer sehr exquisiten Verarbeitung mit Wasserzeichen, gedruckt auf den modernsten Maschinen in Taiwan, kann ein Falschgeldschein aber auch schon bis zu einem Drittel des Nennwertes kosten. Wie der Kurs für gefälschte Euro ist, blieb dem Autor dieses Artikels unbekannt. Sich danach zu erkundigen wäre der erste Eintritt in eine Grauzone, in der man sich womöglich verirren könnte.
Euromünzen aus China…