Autor: Helmut Caspar
Exakte Gepräge mit der Schraube
Am Beginn der Neuzeit war die althergebrachte, noch aus der Antike stammende manuelle Münzfertigung überholt. Der 1486 in Tirol „geborene“ Guldengroschen, bald schon Joachimsthaler oder nur Taler genannt, und ähnlich gewichtige Münzen sowie die in Mode kommenden Medaillen ließen sich mit Hammer und Handstempel nur mühsam mit großem Kraftaufwand und dann auch häufig unpräzise schlagen.
Techniker und Erfinder bauten neuartige Prägeapparate, doch durchgesetzt hat sich in einem zweihundertjährigen Entwicklungsptrozess die Spindelpresse, auch Schraube, Stoßwerk, Anwurf oder Balancier genannt. Noch heute ist das Gerät, das im Barock seine große Zeit hatte und auf vielen Medaillen dargestellt ist, in modifizierter Form in Prägeanstalten und in der metallverarbeitenden Industrie anzutreffen. Die Spindelpresse, ein Kind des 16. Jahrhunderts, hatte mit dem Klippwerk und der Walzenprägung wichtige Konkurrenten.
Exakte Gepräge mit der Schraube…